Die Kulturpessimist*innen

KP073: Foundation's Inside Job

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„Change is frightening. Especially to those in power.”

Die letzte Kultpess-Ausgabe 2021 wartet auf euch! Und wir haben euch gleich zwei Serien mitgebracht, bei denen wir eine erste Staffel geschaut haben, die uns glauben lässt, dass noch viele weitere kommen könnten. Zunächst mussten wir als alte „Gravity Falls”-Ultras natürlich das neue Werk aus dem Hause Alex Hirsch/Shion Takeuchi anschauen: „Inside Job” ist eine Animationsserie für Erwachsene über Verschwörungsideologien – mit dem Twist, dass diese hier alle Verschwörungspraxis sind. Daher diskutieren wir darüber, ob es in Zeiten, in denen Verschwörungsglaube boomt, eine gute Idee ist, eine Comedyserie darüber zu machen, wie eine Schattenregierung die Gesellschaft mit Verschwörungen manipuliert. Spoiler: Wir finden ja – warum erfahrt ihr in der Folge, genauso wie unsere Meinung zu Workplace Comedys und ihren Tropen.

Tja, und dann ist da ja in den letzten Wochen noch ein langerwartetes SciFi-Epos angelaufen, das manche schon als „das nächste Game of Thrones, nur in Space” bezeichnen: „Foundation”, basierend auf de Zyklus von Isaac Asimov. Wir analysieren, wie die Serie es mit ihrem Piloten schafft, Worldbuilding und Spannungsaufbau zu verknüpfen, erfreuen uns an den verschiedenen Gruppen, Zeitsprüngen und Mysterien, die die Serie so interessant machen, und werden ein bisschen philosophisch, wenn es um den Vergleich von genetischen und „Daten-KI-Klonen” geht. Natürlich rätseln wir auch ein bisschen, wie es mit „Space Dumbledore”-Harry, dem Gespann Gaal und Salvor sowie der Foundation weitergehen wird.

Wir wünschen euch eine entspannte Jahresendzeit! Feiert, was auch immer ihr feiern wollt, und bleibt gesund!


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Kommentare

by Markus on
Es freut mich, das ihr Foundation in eurem Podcast besprochen hab, aber nach all den Lobhudeleien über die Serie denke ich, dass vielleicht auch die andere Seite zu Wort kommen sollte. Denn es gibt nicht wenige Fans dieses Sci-Fi Epos, die, wie ich, nachdem ich alle 10 Folgen durchgehalten habe, zu dem Schluss kommen: Wäre Asimov nicht eingeäschert worden - er würde im Grab rotieren! Ich weiß nicht, ob ihr die Bücher je gelesen habt, aber sie zählen bis heute noch zu dem besten, was die Science-Fiction Literatur je hervorgebracht hat. Ja, sie sind stellenweise etwas zäh, viele der Charaktere sind nicht sonderlich detailliert ausgearbeitet und mit Frauenrollen hatte es Asimov eben auch nicht so. Aber trotzdem ist die ursprüngliche Trilogie, mit oder ohne ihre Sequels und Prequels, eine wirklich tolle Geschichte! Ich habe die Bücher in meinem Leben ein paar Mal gelesen und sie machen immer wieder Spass, selbst wenn man die Auflösung bereits lange kennt. Und sie verkaufen sich bis heute immer noch gut. Entsprechend hatten viele Fans der Buchvorlage auch recht hohe Erwartungen an eine (Serien)Verfilmung. Die Geschichten von Tolkin oder Game of Thrones zeigen ja, dass sowas im Prinzip möglich ist. Aber was Apple aus den Büchern gemacht hat ... mir fehlen echt die Worte. Ich kann es mir nur so erklären: Alle im Writers-Room mussten den ersten Band lesen, dann hat jeder beim ersten Meeting sein Exemplar in den bereitstehenden Mülleimer geschmissen, der Regiseur hat Benzin drüber gekippt und der Produzent hat ein brennendes Streichholz reingeworfen, während die Bosse von Apple daneben standen und sich grinsend gratuliert haben, dass sie den Namen "Foundation" eingekauft haben! Denn jenseits vom Namen und der groben - wirklich sehr groben Richtung - hat die Serie quasi nix mehr mit der Buchvorlage zu tuen. Es mag ja sein, dass die Bücher schwer verfilmbar sind. Oder das klassische Elemente wie love-interest, action usw, die eine Serie (vielleicht) braucht fehlen oder Magelware sind. Von dem durchgegenderten political correctness Wahn, der beim Entwurf und der Besetzung der Rollen geherrscht hat, will ich garnicht erst anfangen. Was bringt es, wenn eine Serie damit prahlt, den Foundation Zyklus zu verfilmen, man aber die Original Bücher darin nicht wieder erkennt? Weil sie zu lahm erzählt sind? Dann entwerft doch eine eigene, neue SciFi Geschichte oder bedient euch aus einem der unzähligen anderen Universen aus der Sci-Fi Literatur! Weil Charaktere und Politik nicht mehr ins 21. Jahrhundert passen? Sorry, aber dann nehmt keine Literatur aus den 1950er Jahren! Die Bücher sind eben Kinder ihrer Zeit, was erwartet ihr! Mag sein ich klinge hier wie ein "unaufgeklärter" angry-white-man. Aber nein, so sehe ich mich eigentlich nicht. Ich bin nur ein zutiefst enttäuschter Fan der Bücher, der sich mit Entsetzen abwendet von dem, was Apple aus einem seiner Lieblingsbücher gemacht hat! Ich frage mich nach der ersten Staffel: Was wäre über Peter Jackson für ein Shitstorm hereingebrochen, wenn er Herr der Ringe so umgeschrieben hätte, wie das Apple mit dem Foundation Zyklus getan hat und - wie ich fürchte - noch weiter tuen wird! Klingt vielleicht hart, aber so kann man die Serie "Foundation" bei AppleTV+ auch sehen ...

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